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NFDI4Earth realisiert fächerübergreifenden Zugriff auf Geo-Forschungsdaten

NFDI4Earth realisiert fächerübergreifenden Zugriff auf Geo-Forschungsdaten

FZ:GEO an neu bewilligtem Konsortium beteiligt

Mit Hilfe der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) sollen Daten aus Wissenschaft und Forschung systematisch erschlossen, gesichert, breiter zugänglich gemacht sowie international vernetzt werden. Nun hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am 2. Juli 2021 die Förderung von zehn weiteren Konsortien innerhalb der NFDI beschlossen. Für den Bereich der Erdsystemwissenschaften übernimmt die Leibniz Universität Hannover (LUH) als Mitantragsteller, eine wichtige Rolle für das neu gegründete Konsortium NFDI4Earth.

Das Konsortium NFDI4Earth ist ein wesentlicher Bestandteil der NFDI und bringt die führenden nationalen Einrichtungen der Erdsystemwissenschaften zusammen. Dazu gehören mehr als 50 Einrichtungen insgesamt, unter anderen das Alfred-Wegener-Institut (Bremerhaven), das Deutsche Klimarechenzentrum (Hamburg), das Deutsche GeoForschungsZentrum (Potsdam), das Karlsruher Institut für Technologie, das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (Jena), das Umweltforschungszentrum Leipzig sowie die Universitäten in Leipzig, Frankfurt/Main und Hannover. Sprecher des Konsortiums für die Erdsystemwissenschaften ist Prof. Lars Bernard, Geoinformatiker und CDIO der TU Dresden. Prof. Dr.-Ing. Monika Sester, Institut für Kartographie und Geoinformatik und Co-Sprecherin des FZ:Geo an der Leibniz Universität, ist eine der Co-Sprecherinnen der NFDI4Earth.

Für das Forschungszentrum FZ:Geo ist es ein großer Erfolg, da es mit der LUH als Mitantragsteller und in Form eines Pilotprojektes durch das LIAG am Konsortium NFDI4Earth beteiligt ist.

NFDI4Earth befasst sich mit den digitalen Bedürfnissen der Forscherinnen und Forscher in den Erdsystemwissenschaften. Eine Vielzahl von Sensor- und Simulationsdaten in sehr hoher räumlicher, zeitlicher und thematischer Auflösung führt zu rasant steigenden Datenmengen. Die Beschreibung und Bewertung von Erdsystemprozessen, ihren Abhängigkeiten und ihren Veränderungen erfordern daher dringend ein effizientes Forschungsdatenmanagement sowie leistungsfähigere Kollaborationsumgebungen für die gemeinsame, disziplinübergreifende Datenanalyse. So befasst sich das Pilot-Projet des LIAGs mit der nachhaltigen Sicherstellung der Interoperabilität und der Wiederverwendung von (geowissenschaftlichen) Labordaten mittels moderner Analyse- und Bereitstellungsmethoden.

Prof. Sester erläutert: „NFDI4Earth vernetzt existierende Forschungsdatenrepositorien, schafft einheitliche Regelungen für die Bereitstellung von qualitätsgesicherten sowie leicht integrierbaren Forschungsdaten und entwickelt gemeinsam mit der Wissenschaftscommunity – auch im internationalen Kontext – die nächste Generation von Datenaustausch- und Datenanalyseumgebungen für die Erdsystemwissenschaften. Insbesondere werden somit auch der Zugriff und die Nutzung von fortgeschrittenen Data Science Ansätzen ermöglicht, um so die Reichhaltigkeit der großen verfügbaren Datenmengen nutzen zu können. Dies bildet die Grundlage für innovative und interdisziplinäre Forschungsansätze, die sich auch mit den drängenden globalen Herausforderungen, wie Klimawandel, Wasserknappheit, Landnutzungsänderung, Umweltverschmutzung, Naturgefahren beschäftigen.“ 

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur

Forschungsprozesse erfolgen zunehmend und immer umfassender digital. Damit haben digitale Forschungsdaten, deren Bereitstellung und Wiederverwendbarkeit eine zentrale Bedeutung für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen. Mit dem 2018 beschlossenen Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) wollen Bund und Länder diese Forschungsdaten für die deutsche und internationale Wissenschaft besser und nachhaltig nutzbar machen. Die NFDI soll hierfür Standards im Datenmanagement setzen und dafür sorgen, dass Forschungsdaten gesichert und für vielfältige Zwecke weiter- und wiederverwertbar sind. In den verschiedenen NFDI-Konsortien sollen für die fächerspezifischen Bedürfnisse im Forschungsdatenmanagement gemeinsame Lösungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Universitäten und Forschungseinrichtungen in enger Kooperation mit Rechenzentren, Bibliotheken und Archiven entwickelt werden.

Insgesamt sollen 30 fächerspezifische NFDI-Konsortien für die kommenden zehn Jahre mit rund 85 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden, welche in drei Förderrunden ausgewählt werden.

Weitere Informationen:

Kontakt:

Prof. Dr.-Ing. Monika Sester


Verfasst von Lilian Beckmann