Die Mission MARION
Vom 6. März bis zum 12. April 2020 fährt das Forschungsschiff Sonne zur Untersuchung des Marion Rise am Südwestindischen Rücken in den Indischen Ozean. Diese Expedition findet unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Jürgen Koepke, Institut für Mineralogie (LUH). statt.
Unter anderem wird das Untersuchungsgebiet kartiert, wofür auch ein Gravimeter zum Einsatz kommt, Neben nationalen Forschungseinrichtungen sind auch internationale Teams an Bord. Gemeinsam werden die Forschenden die einzigartigen Strukturen des ozeanischen Rückensystems erkunden. Dazu werden geophysikalische Kartierungen und direkte Beprobungen durchgeführt.
Erforschung Divergenter Plattenränder im indischen Ozean
Am 6. März 2020 legt das deutsche Forschungsschiff Sonne in Kapstadt ab und reist mit etwa 35 Forschenden aus China, Deutschland und den USA zum Marion Rise. Zwar reisen viele schiffserfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit, doch trotzdem ist diese Expedition Neuland für die Leibniz Universität Hannover, da sie zum ersten Mal durch Prof. Jürgen Koepke die Leitung für eine solche Forschungsreise übernimmt.
Das zu untersuchende Gebiet nennt sich Marion Rise und ist eine unterseeische Erhebung, die mit der Insel Marion sogar die Oberfläche erreicht. Diese Hebung steht im Zusammenhang mit dem dort befindlichen Mittelozeanischen Rücken, dem südwestindischen Rücken, der durch das Auseinanderdriften der Afrikanischen und der Antarktischen Kontinentalplatte entsteht.
Ziel der fünf beteiligten deutschen Universitäten und ihrer internationalen Partner ist es herauszufinden, wie die Hebung Marion Rise entsteht. Häufig ist der Grund für solche Hebungen heißes aufsteigendes Mantelmaterial, welches zu dicker Kruste führt. Ein solcher Fall ist Island. Im Untersuchungsgebiet Marion Rise ist die Kruste aber besonders dünn, daher vermutet man, dass dieses Gebiet durch den Aufstieg eines veränderten, leichten Erdmantels angehoben wurde, der im Zusammenhang mit dem ehemaligen Großkontinent Gondwana steht.
Bis die Sonne am 12. April wieder in den Hafen von Durban einläuft, werden die Forschenden das Gebiet mit verschiedenen Methoden kartieren und den Ozeanboden beproben. Für die Probennahme wird auch der Tauchroboter QUEST des MARUM (Universität Bremen) eingesetzt.
Das Forschungsschiff Sonne



Während das Vorgängerschiff ursprünglich als Fischtrawler fungierte und erst später in den Dienst der Forschung gestellt wurde, ist die Nachfolgerin direkt für die Nutzung als Forschungsschiff konzipiert.
Die neue Sonne verließ 2014 die Werft und ist seit 2015 in der Tiefseeforschung im Indischen und Pazifischen Ozean im Einsatz.
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Technische Daten
- Länge: 114,8 m
- Tragfähigkeit: 8600 gt
- Tiefgang: 6,4 m
- max. Dauernutzung: 52 d
- Betriebsgeschwindigkeit: 12 kn
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Ausstattung
- Schlafkojen Crew: 35
- Schlafkojen Forschende: 40
- Fitnessraum
Teams, Aufgaben und Forschungsthemen
Bei dem Projekt „MARION“ handelt es sich um ein Verbundprojekt der Universitäten Hannover, Bremen, Erlangen, Münster und der FU Berlin, mit Federführung an der LUH. Fahrtleiter ist Prof. Dr. J. Koepke vom Institut für Mineralogie. Gefördert wird das Projekt durch das BMBF (Gesamtfördersumme 860.000 €, ohne Schiffskosten). Auch internationale Kooperationspartner sind mit an Bord.
An der Expeditionsfahrt „SO 273“ sind 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus China, Deutschland und den USA beteiligt. Die Institute und Arbeitsgruppen befassen sich mit unterschiedlichen Subthemen.